In der heutigen Zeit hat fast jeder ein Smartphone und nutzt es mehr oder weniger. Auch ich besitze ein solches und nutze einige sinnvolle und weniger sinnvolle Apps. In Deutschland war es eine Countdown-App, die mir die Tage bis zur Abreise aufzeigte. Seit wir auf Lanzarote sind, nutze ich eine Counter-App. Sie zählt für mich die Tage, die wir bereits auf Lanzarote sind. Heute Morgen zeigte mir diese App folgende Zahl an: 150! Boah, das musste ich erstmal „sacken“ lassen. 150 Tage. 150 Tage! Solange leben wir schon unseren Traum vom Auswandererleben! Und wenn ich ehrlich bin, sind diese 150 Tage wie im Flug vergangen.
Ankommen im Auswandererleben auf den Kanaren
Mir kommt es vor, als wäre es gestern gewesen, als wir spätabends mit der Fähre auf unserer Lieblingsinsel angekommen sind. Ich schloss meine Mutter in die Arme und vergessen waren die Strapazen der Reise! Meine Mutter und unsere Freundin Ulrike standen mit Sekt am Anleger und haben uns Willkommen geheißen. Dieser Augenblick war sehr emotional für mich. Seitdem ist viel passiert.
Die ersten Tage waren relativ entspannt. Erholung war angesagt. Bei 24 Grad feierten wir Weihnachten und Silvester mit Freunden. Unser Hundekumpel hatte dagegen ein wenig Stress. Es gab so viel Neues zu erschnüffeln und neue Hundekumpels kennenzulernen! Ich bin der festen Überzeugung, dass Rocco es nicht vermisst, durch Matsch und Regen laufen zu müssen.
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Stress im neuen Leben auf Lanzarote?
Im neuen Jahr kamen unsere Möbel und vorher galt es einiges zu organisieren. Für den Zoll benötigten wir die Anmeldung im Rathaus, das Empadronamiento. Die vorhandenen Möbel mussten bewertet, verschenkt oder entsorgt werden. Einige kleinere Reparaturen wurden erledigt. Nachdem unsere Möbel ankamen, war Auspacken, sortieren und einen Platz für unsere Sachen finden angesagt. Wir fanden dankbare Abnehmer für unsere unzähligen Umzugskartons. Danach ging es an die Renovierung der Wohnung. Diese Zeit war anstrengend und zeitintensiv. Nach gefühlt unzähligen Besuchen beim Punto Limpio (Betriebshof) und in diversen Baumärkten in Arrecife kannten uns die Mitarbeiter dort schon ganz gut.
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Die ersten Besucher in unserem neuen Leben
Bereits Ende Januar kamen uns kurz Freunde besuchen. Sie waren mit den Fahrrädern auf Kanarentour und ließen es sich nicht nehmen, einen kleinen Umweg zu fahren und sich mit uns auf einen Kaffee zu treffen. Anfang Februar kam ganz spontan meine Cousine Gudrun zu Besuch. Meine Eltern wussten nichts davon, dass sie auf der Insel ist und entsprechend groß war die Freude, sie zu sehen.
Ende Februar besuchten uns ehemalige Nachbarn aus Deutschland. Sie machten Urlaub auf Fuerteventura und kamen mit der Fähre rüber. Ich glaube heute immer noch, dass sie sich davon überzeugen wollten, dass es uns in unserem Auswandererleben wirklich gut geht. Danke für eure Fürsoge, Conny und Markus.
Ostern kamen uns Tim und Vanessa, unsere Hauskäufer, besuchen. Dieses Treffen war schon lange im Voraus in Deutschland geplant. Damals kam uns die Zeit bis dahin unendlich lang vor.
Nach Ostern haben Bekannte in Costa Teguise das erste Mal Urlaub auf Lanzarote gemacht. Sie waren so begeistert, dass sie für Juli wieder gebucht haben.
Andere Freunde kamen, um sich ein Haus zu kaufen. Hier durften wir mit unterstützen.
Unsere Freundinnen Marianna und Christine, die wir durch unseren Blog kennengelernt haben, war zwischendurch auch wieder hier.
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Neue Freunde sind immer willkommen!
Apropos Blog. Als wir vor über einem Jahr mit dem Blog starteten, hatte ich noch gedacht: Ach, wen interessiert es schon (außer unseren Verwandten und Freunden), was wir hier machen. Aber ich muss sagen, ich wurde eines Besseren belehrt! Seitdem wir hier sind, haben uns bereits so viele kontaktiert. Mit einigen haben wir gemailt, mit einigen telefoniert und mit einigen haben wir uns in Arrecife getroffen. Wir haben von allen soviel positives Feedback erhalten und mir wurde klar, wir sind nicht alleine mit dem, was wir tun. So viele Menschen teilen unseren Traum von einem Auswandererleben auf Lanzarote! Wahnsinn! Durch unseren Blog sind neue Freundschaften entstanden.
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Alltag im Auswandererleben auf Lanzarote
Mittlerweile kommen wir in unserem Alltag an. Neue Routinen etablieren sich, alte werden weiter gepflegt. Jeden Morgen stehe ich auf und kann es immer noch nicht so ganz fassen. Wir sind hier! Mit jedem Dog Walk, mit jedem Gang um den Charco und mit jedem Abend, den wir irgendwo sitzen und etwas Trinken wird uns klar: Wir haben alles richtig gemacht! Wir sind so privilegiert, dass uns das Leben diese Zeit schenkt.
Ein Zitat aus einem früheren Beitrag von mir: „Auf das Abenteuer Lanzarote habe ich so richtig Bock! Ich zähle die Tage, bis es endlich so weit ist und ich morgens nach dem Aufstehen gut gelaunt das Fenster öffne und rufe: Hallo Leben, da bin ich!“.
Und das mache ich jeden Morgen. Ich öffne gut gelaunt das Fenster und rufe: „Hallo Leben, da bin ich!“
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