Ein Jahr Auswanderung nach Lanzarote

Ein Jahr Auswandererleben im Paradies auf Lanzarote

Früher, in Kindertagen, verging die Zeit sehr langsam. Gefühlt lag zwischen Geburtstag und Weihnachten eine Ewigkeit. Man fieberte dem nächsten Geburtstag oder dem nächsten Weihnachtsfest erwartungsvoll entgegen. Die Zeit schien nicht voranschreiten zu wollen.
In der Teenagerzeit veränderte sich dieses (Zeit-)Gefühl schon merklich. Die Schuljahre vergingen gefühlt schneller. Dieses Gefühl verstärkte sich von Dekade zu Dekade. Selbst wenn die Eltern sagten: „Wo ist nur die Zeit geblieben?“, konnte man dies nicht so ganz nachempfinden.
Heute kenne ich dieses Gefühl des „Zeitrasens“ sehr gut. Ab einem Alter von 30 Jahren verflogen die Arbeitswochen. Kaum brach der Montag an, war schon wieder Freitag. Und noch schneller verging die Zeit am Wochenende oder im Urlaub. Kaum da, schon wieder vorbei! 

Was ist alles in dieser Zeit passiert?

Vor einem Jahr kamen wir hier auf Lanzarote an! Vor einem Jahr! Wir können es noch immer nicht glauben, dass wir schon ein Jahr hier sind. Im Paradies auf den Kanaren! Die Überfahrt hierher war holprig und ich war seekrank. Zum Glück war das schnell vergessen. Als wir von der Fähre herunterfahren konnten und endlich kanarischen Boden unter den Füßen hatten, war die Welt wieder in Ordnung. Seitdem ist viel passiert, wir haben einiges erlebt und viele Leute kennengelernt.

  • Unsere Möbel kamen mit ein wenig Verspätung an
  • Wir haben uns auf Lanzarote angemeldet
  • Wir haben unsere Wohnung in Arrecife renoviert
  • Das Auto wurde auf den Kanaren angemeldet
  • Wir hatten Corona
  • Michaels Meniskus scheint wieder kaputt
  • Meine Mutter war mit Verdacht auf Schlaganfall im Krankenhaus von Arrecife
  • Roccos Arthrose ist schlimmer geworden
  • Roccos Kreuzband ist gerissen
  • Ein Rohrbruch im Patio
  • Die Pergola auf der Terrasse war undicht
  • Eine Wand im Wohnzimmer ist nass geworden
  • Die Mikrowelle ist kaputtgegangen
  • Der Kühlschrank ist kaputtgegangen
  • Verwandte und Freunde haben uns besucht
  • Wir haben Geburtstage, Jahrestage, Hochzeitstage und Weihnachten gefeiert
  • Wir hatten tierischen Besuch

Es gibt noch eine Liste mit Dingen, die wir unbedingt angehen möchten:

  • Spanisch lernen
  • Stand-up-Paddeln
  • Kiten
  • Surfen
  • Mountainbiken
  • Schnorcheln
  • Wandern
  • und so weiter …

Diese Liste können wir noch unendlich weiterführen. Aber wie sagt man hier so schön: poco a poco. Wir haben ja noch Zeit und können diese Dinge in Ruhe angehen. Keiner hetzt uns mehr.
Heute sitzen wir hier in der Sonne, genießen die Aussicht, das Meer und unser Leben und sagen uns: „Wer hätte das gedacht?“. 


Kommentare

4 Antworten zu „Ein Jahr Auswandererleben im Paradies auf Lanzarote“

  1. Zeilen von Menschen, die Menschen waren und geblieben sind. Es war und ist ein Erlebnis, die 2 (plus 2 plus Rocco) persönlich kennenzulernen. Durch Ihren Pioniergeist, dargestellt auf einem faszinierenden Blog, mit spannenden Beiträgen n und professioneller Machart (Super Videos) haben wir ebenfalls den Schritt in eine neue Welt gewagt. Als wir vorgestern das Flugzeug verließen, kamen wir uns vor wie Neil Armstrong von Apollo 9 „ein kleiner Schritt für die Menschheit, ein großer Schritt für uns!“ Danke Susanne und Michael und herzlichen Glückwunsch zum 1 jährigen.Hansuli

    1. Hallo Ihr Zwei!
      Vielen lieben Dank für euren überschwänglichen Kommentar. Auch ihr habt Großes in sehr, sehr kurzer Zeit geleistet. Hut ab! Wir freuen uns mit euch, dass ihr jetzt hier seid und das Leben hier genießen könnt. Gerne haben wir die kleine Starthilfe gegeben.
      Wir können es auch noch garnicht so richtig fassen, dass wir jetzt schon ein Jahr hier sind. Wahnsinn!
      Wir sehen uns!

      Susanne

  2. Hallo ihr zwei glücklichen,

    euch ebenfalls ein Happy New Year!

    Wenn ihr mal Zeit findet, wäre es für mich sehr spannend zu erfahren, welche laufenden Konsten einen Immobilienbesitzer auf Lanzarote erwarten. Ich habe z. B. gelesen, dass die Grundsteuer sich nach einem Katasterwert bemisst. Kann man den vorm Kauf irgendwo verbindlich erfragen? Und hat der auch etwas mit dem Marktwert der Immoblie zu tun (nützlich für Preisverhandlungen?!).

    Gruß,
    Guido

    1. Hallo GUido,
      schön, mal wieder von dir zu hören. Die laufenden Kosten als Eigentümer sind ein wenig davon abhängig, ob du ein Haus, ein Haus in einer Anlage, oder ob du eine Wohnung hast. Bei einem Haus in einer Anlage und bei einer Wohnung fällt die sog. “communidad” (vergleichbar mit dem deutschen Hausgeld) an. Davon werden dann Gemeinschaftskosten, wie z.B. Außenpflege, Versicherung, Putzfrau, Allgemeinstrom usw. bezahlt. Dann wäre es ratsam eine Hausratversicherung abzuschließen. Hier berechnen sich die Kosten nach Versicherungsumfang und Versicherungsleistung (ca. 200-300 Euro). Dann kommt noch Strom und Wasser hinzu. Hier wird in der Regel monatlich bei Strom und alle zwei Monate bei Wasser direkt der Verbrauch abgerechnet. Ein kleiner Hinweis beim Wasser: Wenn du Resident bist, kannst du beim Wasserversorger Canal Gestion den Residententarif beantragen. Hier zahlst du dann für die ersten 10 cbm 0,60 Euro und ab dem 11 cbm 1,02 Euro pro cbm. Ansonsten kostet der cbm 2,91 Euro (alles zzgl. Steuer) Beim Strom gibt es verschiedene Tarife. Da musst du das Beste für dich heraussuchen. Die größten Anbieter hier sind Iberdrola und Endesa. Dann kommt noch Internet und Handy dazu. Auch hier muss man schauen, welches Angebot am besten passt. Wir zahlen für 1 Gb Glasfaser symmetrisch und 2 Handyverträge ca. 40 Euro im Monat.
      Die Grundsteuer berechnet sich nach dem Katasterwert. Diese ist von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich. Wenn du hier am Lastschrifteinzugsverfahren teilnimmst, sparst du noch mal 5 %. Dies gilt auch für die Müllgebühren. Diese sind wesentlich günstiger als in Deutschland. Wir zahlen für unsere Wohnung 50 Euro im Jahr. Der Katasterwert ist ca. die Hälfte des Marktwertes. Im Moment steigen hier die Preise deutlich, so daß dies nicht immer zutrifft. Wir haben unseren Katasterwert im Zuge des Kaufes von der Rechtsanwältin benannt bekommen.
      Wir hoffen, dir einen kleinen Überblick gegeben zu haben.

      Viele Grüße von unserer Lieblingsinsel!

      Susanne

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