Der Mazda MX5 von der Seite vor dem auswandern

Mit dem Auto nach Lanzarote auswandern? Warum wir es nicht mitnehmen!

Bei unserem Plan, nach Lanzarote auszuwandern, gilt es, viele Einzelheiten zu organisieren. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, leichter zu werden; gemäß dem Lied von Silbermond „Leichtes Gepäck“. Denn alles, was wir unnütz mitnehmen, kostet uns bares Geld. Wir haben uns dazu entschieden, unsere Autos nicht mitzunehmen. Denn beide haben bereits ihre Jahre auf dem Buckel.
Dadurch müssen sie, nach unserem jetzigen Wissensstand, jedes Jahr auf Lanzarote zum TÜV. Wird das Auto eingeführt, muss dieses durch den Zoll, Gebühren und Steuern fallen an. Wenn ein Auto als Umzugsgut auf die Kanaren überführt wird, muss bei der Einführung nachgewiesen werden, dass es bereits seit einem Jahr auf einen zugelassen ist und ein weiteres Jahr darf es nicht verkauft werden. Diese Variante ist wesentlich günstiger, da hier keine Gebühren und kein Zoll anfallen.

Schweren Herzens haben wir uns dazu entschieden, dass der Mazda MX5 als erstes „gehen“ muss. Ich habe ihn nicht viel gefahren und eine Laufleistung von ca. 60.000 km in neun Jahren untermauert dies. Er hat mir immer treue Dienste geleistet und mich nie im Stich gelassen. Wehmut kommt auf!

Verkaufen! Aber wo und wie?

Als Erstes habe ich beim Vertragshändler nachgefragt, ob dort jemand Interesse hat, oder ob die Mitarbeiter eine Idee haben. Prompt bekam ich eine Telefonnummer von einem befreundeten Händler, der in der Regel immer auf der Suche nach solchen Autos ist. Bei einem kurzen Telefonat stellte sich leider heraus, dass der Händler zurzeit kein Interesse hat. Schade, das wäre einfach gewesen. 
Dann fragte ich im Bekanntenkreis. Auch hier hatte ich keinen Erfolg. Viel Aufwand wollte ich nicht in den Verkauf stecken. So stieß ich auf das Internetportal wirkaufendeinauto, welches nach Eingabe der Eckdaten ein erstes unverbindliches Angebot abgab. Nach dem Hochladen der Bilder wurde eine genauere Bewertung durchgeführt. Hier wurde der Preis bereits nach unten korrigiert. Es bewegte sich aber noch so gerade im Rahmen dessen, was meine Preisvorstellung war. Nach kurzem Überlegen habe ich einen Bewertungstermin bei einem Händler in der Nachbarstadt vereinbart.
Zu dem Termin packten wir die Winterreifen und den Hund ein und machten uns auf den Weg. Da die Bewertung ca. 45 Minuten dauern sollte, haben wir uns mit einem Dog Walk die Zeit vertrieben. Das Wetter war schön, die Sonne schien. Als wir zurückkamen, teilte uns ein Mitarbeiter den finalen Ankaufspreis mit, den er bereit ist zu zahlen. Dieser war noch mal 500,00 € unter dem Internetpreis und 1.000,00 € unter dem Erstangebot. Das war uns zu wenig! Angeblich besteht ein Schaden an der Lenkung. Wir hatten den Verdacht, dass dies nur ein Argument war, um den Preis zu reduzieren. Der Wagen war 14 Tage vorher in der Werkstatt gewesen, um die Sommerreifen aufzuziehen. Wäre da die Lenkung nicht in Ordnung gewesen, hätte der Händler darauf aufmerksam gemacht. 

Selbst ist die Frau – ohne Auto nach Lanzarote auswandern

Gut, das hat also nicht geklappt. Dann muss ich es selbst in die Hand nehmen. Da das Wetter an dem Tag so gut war, habe ich es genutzt und weitere schöne Bilder vom Auto gemacht. Ruckzuck war die Anzeige bei „mobile.de“ online. Ein paar Anfragen hatte ich bereits nach kurzer Zeit in meinem E-Mail-Postfach. Mit einer Interessentin aus Hamburg bin ich handelseinig geworden. Wir telefonierten bestimmt insgesamt 5–6 Stunden. Das gute Gefühl war auf beiden Seiten gleich. Seitens der Käuferin waren einige Fragen zu klären: TÜV, Reifen, Inspektion, BodyCoat und Rechnungen. Wir einigten uns darauf, dass ich mich noch um den TÜV kümmere. Ohne Mängel hat er bestanden – aber das war mir vorher klar. Und es ist kein Schaden an der Lenkung festgestellt worden!

Die Übergabe verschiebt sich – muss er doch mit nach Lanzarote auswandern?

Leider fällt die Käuferin durch einen akuten Bandscheibenvorfall länger aus. Gute Besserung von hier aus! Die Übergabe verschiebt sich. Aber das ist nicht schlimm, bei uns in der Garage steht er gut. Zwischenzeitlich telefonieren wir und sind via WhatsApp in Kontakt. Wir hatten ihr angeboten, den Wagen zu ihr zu bringen. Sie hat sich vorgenommen, den MX5, von ihr liebevoll „Black Lady“ getauft, selber nach Hamburg zu fahren. Sie möchte ihn direkt „erleben“! Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Der MX5 ist und bleibt ein tolles Auto! 
Wir haben mal ganz vorsichtig ein Date für Ende Juni ausgemacht. Dieser Tag wird spannend werden. 

Der Tag des Abschiedes ist gekommen –  er geht doch nicht mit nach Lanzarote!

Elsa, die Käuferin, geht es jetzt so weit besser, dass sie sich zutraut, die Black Lady abzuholen. Sie will mit dem Zug hier herunterkommen und mit dem MX5 nach Hamburg fahren.
Wir vereinbarten, dass ich sie vom Bahnhof abhole. Ich hatte noch ein kleines zweites Frühstück vorbereitet, immerhin war Elsa seit 6:00 Uhr morgens unterwegs. Das Wetter spielte mit und wir konnten draußen auf der Terrasse sitzen. Beim „Klönen“ war schnell klar, dass das gute Gefühl, welches sich bei den Telefonaten und den WhatsApps bereits aufgebaut hat, sich, wo wir uns persönlich gegenüber saßen, bestätigte. Wir kamen von „Höcksgen auf Stöcksgen“ und vergaßen irgendwie die Zeit darüber. Diese drängte aber, da die Bank nur bis um 13:00 Uhr geöffnet hatte. Also schnell zu der einen Bank, das Geld von ihrem Konto abheben und dann schnell um die Ecke zu meiner Bank, das Geld wieder einzahlen. Puh, noch so gerade geschafft!

Jetzt gibt es kein Zurück!

Wieder bei uns zu Hause ging es dann ans Eingemachte. Den Kaufvertrag vervollständigen und den Erhalt des Kaufpreises und die Übergabe quittieren, die Unterlagen übergeben und die Winterräder fotografieren, weil ich diese per Paketdienst nachsende. Sie passen natürlich nicht in den MX5 – er ist halt ein kleiner Sportwagen.
Obwohl Elsa bereits ein früheres Modell des MX5 fährt, habe ich ihr die ganzen Knöpfe und Schalter erklärt. Ihr Handy haben wir via Bluetooth mit der Freisprecheinrichtung verklöppelt und das Navi auf „nach Hause“ eingestellt.
Leider musste Rocco an diesem Tag ein klein wenig zurückstecken, was den Dog Walk anging. Deswegen hatten wir die Idee, dass Rocco und ich noch bis zur A42 mitfahren und von da aus nach Hause laufen. Es sind ca. 5 km wunderschöne Wegstrecke, am See vorbei und durch die Felder. Und so konnten wir, ganz uneigennützig, ein letztes Mal mit dem MX5 mitfahren. Jetzt wurde es ernst! Am P+R-Parkplatz angekommen, verabschiedeten wir uns. Ein letzter trauriger Blick, wehmütig fahre ich mit den Fingern über den Kotflügel. Ich nehme Abschied von meinen so geliebten Auto. Eine Träne kullert über meine Wange. Ich winkte Elsa noch mal zu – bis sie die Auffahrt zur Autobahn hochgefahren und hinter der Kurve verschwunden war. Weg ist er!
Ein weiterer Schritt in Richtung Lanzarote ist erledigt. 


Kommentare

2 Antworten zu „Mit dem Auto nach Lanzarote auswandern? Warum wir es nicht mitnehmen!“

  1. Liebe Susanne,

    “Was lange währt, wird endlich gut.”
    Ausdauer und konzentrierte Geduld wurden uns beiden tatsächlich unerwartet stark abverlangt, und wir haben alle Hürden bravourös “umfahren”.

    Ein Kaufprozess basiert auf absolutem Vertrauen, zum einen in das Objekt der Begierde und zum anderen in das Gegenüber. Wenn dann noch “die Chemie” stimmt, umso idealer !

    Neben Deinem “Herzstück auf vier Rädern” begeisterten mich von Anbeginn an Deine Art der Kommunikation, Deine Seriosität, Deine Auskunftsfreude bis in’s Detail, Deine Fairness und Flexibilität, Dein Verständnis und Deine Geduld, später dann zunehmend Dein Mitgefühl und Deine aufbauenden Worte, Dein Mitdenken in jeder Hinsicht, Deine Herzlichkeit sowie Deine “Rundumversorgung” am Tage unseres persönlichen Kennenlernens.

    Ich habe mich in Allem total willkommen und gut umsorgt gefühlt. Dafür an dieser Stelle nochmals meinen tiefen Dank.

    Und “Ja” – es ist “nur” ein Auto, und doch ist es weit mehr als das: Ein unvergleichliches Lebensgefühl !
    Und wir beide wissen nur zu gut, wie schwer einem der Prozeß des Loslassens fällt, insbesondere bei einem so schnittigen (Mx 5) Roadster, und wieviel tröstlicher es dann ist, diesen in guten Händen zu wissen.

    Als ich aufgrund meines Bandscheibenvorfalls nach einem sechswöchigem Fahrverbot *meine* “Black Lady” endlich am Bahnhof in Moers zum ersten Mal live erblickte, strahlten meine Augen: Du hattest nicht zu viel versprochen, und ich genoß die erste offene Fahrt zu Deinem Zuhause.
    Das Wetter blieb mir ganztägig hold, so daß ich erst abends um 21.30 h (nach etlichen Staus und Pausen der Vernunft) bei Ankunft in Hamburg das Dach erstmalig schloß. Welch` ein Geschenk !

    Inzwischen ist die Lady 9 Jahre alt geworden und wurde mit dezenten Chromaccessoires bedacht.

    Fortan kann sie mit den Sternen am Hamburger Himmel um die Wette blinken …
    und …
    mit dem Leuchten in Euren Augen fernab in Eurem Wohlfühlnest auf Lanzarote !

    Dir, liebe Susanne, und Deiner Family alles erdenklich Gute für sämtliche zukünftigen Vorhaben sowie für eine genußvolle kostbare Zeit der unerträglichen Leichtigkeit des Seins!!!

    Sehr liebe Grüße aus HH von der Elsa und ein kraftvolles ZOOM ZOOM von der Black Lady

    Back-Lady

    1. Hallo Elsa,
      vielen lieben Dank für Deinen tollen Kommentar. Du hast schon recht: MX5 fahren ist ein Lebensgefühl und nicht “nur” Auto fahren. Und bei Dir ist die Black Lady wahrlich in guten Händen! Ich wünsche Dir viel Freude und viele schöne Kilometer mit diesem tollen Auto.

      Susanne

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert