Lanzarote als Traum. Doch wie kam es dazu? Ich bin ganz klassisch und unspektakulär aufgewachsen. Als jüngere von zwei Kindern bin ich wohlbehütet in der sogenannten Mittelschicht aufgewachsen. In einem Haus mit eigenem Zimmer und sehr großem Garten, mit Nachbarskindern in meinem Alter und ganz ohne Sorgen. Ich habe die Schule besucht, die Ausbildung zur Bürokauffrau absolviert und bin zu meinem jetzigen Arbeitgeber gewechselt. Dort absolvierte ich eine Weiterbildung zur Immobilienfachwirtin und legte die Ausbildereignungsprüfung ab. Beim Prüfungsausschuss der örtlichen IHK begab ich mich auf die andere Seite des Lernens.
Aufwachen, nachdenken, umsetzen – Lanzarote!
Wenn du jeden Morgen aufwachst und dir denkst: Ist das alles? Da muss es doch noch mehr geben! Dann wird es Zeit für eine Veränderung! Ich hatte das Gefühl, in einer Tretmühle gefangen zu sein und wollte ausbrechen! Ich möchte an meinem Lieblingsort sein – Lanzarote! Dort geht es mir gesundheitlich viel besser, dort fühle ich mich wohl. Nach 35 Jahren Arbeitswelt, wird es Zeit, an mich zu denken. Die Zeit rennt an mir vorbei und oft fragte ich mich: Wozu das Ganze?
Als kleines Rad in der Vollkasko-Gesellschaft?
Durch meine Arbeit als Vermieterin habe ich viel mit Menschen zu tun. Ich habe festgestellt, dass es einen Wandel in der Gesellschaft gibt, den ich nicht mehr mittragen möchte. Jeder agiert irgendwie und will im Gegenzug nicht die Konsequenzen für das eigene Handeln tragen. Es ist immer jemand anderes, der Schuld hat. Gerade beim Wohnen schlagen die Emotionen schnell hoch! Die Leute sind nicht in der Lage, kleinere Dinge selber zu regeln. Ob es der Nachbar ist, der die Hausordnung nicht einhält, oder die ältere Dame, die jedes Mal über die gleiche Stelle stolpert. Bloß nicht selber das Gespräch mit dem Nachbarn suchen oder gar die Füße heben, wenn man dort schon öfter hingefallen ist.
Ich kann nicht jeden retten, aber ich kann mich retten!
Es gab eine Zeit, da hat mir mein Job so richtig Spaß gemacht! Es war ein tolles Gefühl, wenn Menschen ihre Wunschwohnung gefunden haben und sich darauf freuten, in ihre neuen vier Wände einzuziehen. Das waren immer tolle Erfahrungen, die mich motivierten. Ich weiß leider nicht mehr, ab wann sich dieses positive Gefühl gewandelt hat. Irgendwann ist irgendwo irgendetwas passiert.
Ein großer Elektronik-Markt hat vor langer Zeit mit seinem Werbeslogan „Geiz ist geil!“ wahrscheinlich den Anstoß dazu gegeben, dass viele Menschen der Meinung sind, dieser Slogan kann für jede Lebenssituation angewandt werden. Mit wenig Einsatz den größtmöglichen Ertrag erreichen. Der Ton wurde rauer, die Ansprüche größer und die Leistungsbereitschaft immer geringer.

Der Kunde ist König?
Du bekommst, was du bezahlst. Das ist auch in der Immobilienbranche so. Wer bereit und in der Lage ist, eine höhere Miete zu zahlen, kann entsprechend eine hochwertige Ausstattung erwarten. Im Umkehrschluss bedeutet das bedauerlicherweise, dass weniger gut situierte Abstriche machen müssen. Immer größer wurde die Diskrepanz der finanziellen Einschätzung zwischen Selbstwahrnehmung und Realität. Das hatte zur Folge, dass die Frustration auf beiden Seiten größer und größer wurde.
Immer mehr und mehr und mehr
Der Arbeitsaufwand wuchs mit den Jahren immens an. Auf der einen Seite waren die Kunden, die immer mehr Betreuungsaufwand verlangten. Auf der anderen Seite war der Arbeitgeber, der ein Mehr an Arbeit auf weniger Mitarbeiter verteilte. Vieles war durchaus nachvollziehbar, einiges nicht. Die Digitalisierung wurde vorangetrieben – alle Abnahmen und Übergaben wurden digital abgewickelt, der digitale Mietvertrag wurde eingeführt. Dann wurden Aufgaben anderer Aufgabengebiete auf uns Vermieter übertragen, weil Fachkräftemangel herrschte. Der eigentliche Job, das Vermieten, war auf einmal nur noch Nebensache. So wuchs meine Unzufriedenheit von Tag zu Tag.
Der Wunsch nach Veränderung und einem neuen Leben auf Lanzarote
Es keimte die Erkenntnis in mir auf, dass ich das nicht mehr ertragen möchte. Ich wollte mein Leben unbeschwerter gestalten. Die Sorgen anderer sollten die Sorgen der anderen bleiben. Von der gewonnenen Zeit sollten andere Lebensbereiche profitieren. Also habe ich gerechnet, recherchiert und wieder gerechnet. Es zeichnete sich ab, dass ein früherer Ausstieg möglich ist. Ein viel früherer!

Wann Aussteigen und nach Lanzarote ziehen?
Der ursprüngliche Plan sah vor, den Ruhestand auf Lanzarote zu verbringen. Aber hey! Warum erst bis zur Rente warten? Warum nicht jetzt schon? Eigentlich ist die Antwort auf diese Fragen ganz einfach! Wenn nicht jetzt, wann dann? Vor einigen Jahren saßen wir mit Freunden auf Lanzarote zusammen und da kam die Frage auf: „Warum wohnt ihr noch nicht hier?“ Da haben wir aus dem Bauch heraus gesagt: „Wartet ab, in 10 Jahren sind wir hier!“ Wer konnte ahnen, dass diese lapidare Aussage wahr wird?
Das große Abenteuer-Gen fehlt mir eigentlich. Ich bin zu sehr in meiner Erziehung gefangen. Auf das Abenteuer Lanzarote habe ich so richtig Bock! Ich zähle die Tage, bis es endlich so weit ist und ich morgens nach dem Aufstehen gut gelaunt das Fenster öffne und rufe: Hallo Leben, da bin ich!
Das soll es gewesen sein? NEIN!
Irgendwie spürte ich, dass da mehr sein muss. Das kann nicht alles sein? Sicher, der Job hat mir das Leben ermöglicht, welches ich führe. Aber ist das genug? Im Urlaub auf Lanzarote habe ich gemerkt, dass die Leute viel entspannter sind. Frei nach dem Motto „Es ergibt sich immer irgendetwas“. Mit jedem Urlaub verfestigte sich dieses Gefühl. Was mir dort so sehr gefällt ist, dass man nicht anhand seines Jobs beurteilt wird. In Deutschland wird beim Kennenlernen als erstes gefragt „Was machst du beruflich?“. Das ist in Spanien ganz anders. Irgendwann kommt mal diese Frage. Es ist aber nicht wichtig, was du machst. Ebenso gibt es keine Wertigkeit bei den Berufen. Ist man Putzfrau, ist das toll. Ist man Hotelmanager, ist das toll.
Ein Entschluss, der mein ganzes Leben verändern wird
Irgendwann habe ich den Entschluss gefasst: Ja, hier will ich leben! Ganz so einfach, wie im TV in einschlägigen Sendungen dargestellt, wollte ich es mir nicht machen. Vieles muss geklärt und organisiert werden. Und diese Liste wird mit jedem neuen Tag länger. Aber wenn man es nicht angeht, wird nichts draus! Ich habe den Job gekündigt. Jetzt habe ich die Zeit und die Muße, das Projekt „Auswandern nach Lanzarote“ in Ruhe anzugehen.
Ich bin mir sicher, wenn ich es jetzt nicht umsetze, bereue ich es in meinem späteren Leben!
Erfahrt mehr über unser Projekt „Auswanderung nach Lanzarote“ hier: Über uns
Schreibe einen Kommentar