Leben auf Lanzarote ohne arbeiten

Vom Durchschnittsmenschen zum Abenteuer Auswandern

Lanzarote als Traum. Doch wie kam es dazu? Ich bin ganz klassisch und unspektakulär aufgewachsen. Als jüngere von zwei Kindern bin ich wohl behütet in der sogenannten Mittelschicht aufgewachsen. In einem Haus mit eigenem Zimmer und sehr großem Garten, mit Nachbarskindern in meinem Alter und ganz ohne Sorgen. Ich habe die Schule besucht, die Ausbildung zur Bürokauffrau absolviert und bin zu meinem jetzigen Arbeitgeber gewechselt. Dort absolvierte ich eine Weiterbildung zur Immobilienfachwirtin und legte die Ausbildereignungsprüfung ab. Beim Prüfungsausschuss der örtlichen IHK begab ich mich auf die andere Seite des Lernens. 

Aufwachen, nachdenken, umsetzen – Lanzarote!

Wenn du jeden Morgen aufwachst und dir denkst: Ist das alles? Da muss es doch noch mehr geben! Dann wird es Zeit für eine Veränderung! Ich hatte das Gefühl, in einer Tretmühle gefangen zu sein und wollte ausbrechen! Ich möchte an meinem Lieblingsort sein –  Lanzarote! Dort geht es mir gesundheitlich viel besser, dort fühle ich mich wohl. Nach 35 Jahren Arbeitswelt, wird es Zeit, an mich zu denken. Die Zeit rennt an mir vorbei und oft fragte ich mich: Wozu das Ganze? 

Als kleines Rad in der Vollkasko-Gesellschaft?

Durch meine Arbeit als Vermieterin habe ich viel mit Menschen zu tun. Ich habe festgestellt, dass es einen Wandel in der Gesellschaft gibt, den ich nicht mehr mittragen möchte. Jeder agiert irgendwie und will im Gegenzug nicht die Konsequenzen für das eigene Handeln tragen. Es ist immer jemand anderes der Schuld hat. Gerade beim Wohnen schlagen die Emotionen schnell hoch! Die Leute sind nicht in der Lage, kleinere Dinge selber zu regeln. Ob es der Nachbar ist, der die Hausordnung nicht einhält, oder die ältere Dame, die jedesmal über die gleiche Stelle stolpert. Bloß nicht selber das Gespräch mit dem Nachbarn suchen oder gar die Füße heben, wenn man dort schon öfter hingefallen ist. 

Ich kann nicht jeden retten, aber ich kann mich retten!

Es gab eine Zeit, da hat mir mein Job so richtig Spaß gemacht! Es war ein tolles Gefühl, wenn Menschen ihre Wunschwohnung gefunden haben und sich darauf freuten, in ihre neuen vier Wände einzuziehen. Das waren immer tolle Erfahrungen die mich motivierten. Ich weiß leider nicht mehr, ab wann sich dieses positive Gefühl gewandelt hat. Irgendwann ist irgendwo irgendetwas passiert.
Ein großer Elektronik-Markt hat vor langer Zeit mit seinem Werbeslogan „Geiz ist geil!“ wahrscheinlich den Anstoß dazu gegeben, dass viele Menschen der Meinung sind, dieser Slogan kann für jede Lebenssituation angewandt werden. Mit wenig Einsatz den größtmöglichen Ertrag erreichen. Der Ton wurde rauer, die Ansprüche größer und die Leistungsbereitschaft immer geringer. 

Der Kunde ist König? 

Du bekommst was du bezahlst. Das ist auch in der Immobilienbranche so. Wer bereit und in der Lage ist, eine höhere Miete zu zahlen, kann entsprechend eine hochwertige Ausstattung erwarten. Im Umkehrschluss bedeutet das leider, dass weniger gut Situierte Abstriche machen müssen. Immer größer wurde die Diskrepanz der finanziellen Einschätzung zwischen Selbstwahrnehmung und Realität. Das hatte zur Folge, dass die Frustration auf beiden Seiten größer und größer wurde.

Immer mehr und mehr und mehr

Der Arbeitsaufwand wuchs mit den Jahren immens an. Auf der einen Seite waren die Kunden, die immer mehr Betreuungsaufwand verlangten. Auf der anderen Seite war der Arbeitgeber, der ein Mehr an Arbeit auf weniger Mitarbeiter verteilte. Vieles war durchaus nachvollziehbar, einiges nicht. Die Digitalisierung wurde voran getrieben – alle Abnahmen und Übergaben wurden digital abgewickelt, der digitale Mietvertrag wurde eingeführt. Dann wurden Aufgaben anderer Aufgabengebiete auf uns Vermieter übertragen, weil Fachkräftemangel herrschte. Der eigentliche Job, das Vermieten, war auf einmal nur noch Nebensache. So wuchs meine Unzufriedenheit von Tag zu Tag. 

Der Wunsch nach Veränderung und einem neuen Leben auf Lanzarote

Es keimte die Erkenntnis in mir auf, dass ich das nicht mehr ertragen möchte. Ich wollte mein Leben unbeschwerter gestalten. Die Sorgen anderer sollten die Sorgen der anderen bleiben. Von der gewonnenen Zeit sollten andere Lebensbereiche profitieren. Also habe ich gerechnet, recherchiert und wieder gerechnet. Es zeichnete sich ab, dass ein früherer Ausstieg möglich ist. Ein viel früherer!

Wann Aussteigen und nach Lanzarote ziehen?

Der ursprüngliche Plan sah vor, den Ruhestand auf Lanzarote zu verbringen. Aber hey! Warum erst bis zur Rente warten? Warum nicht jetzt schon? Eigentlich ist die Antwort auf diese Fragen ganz einfach! Wenn nicht jetzt, wann dann? Vor einigen Jahren saßen wir mit Freunden auf Lanzarote zusammen und da kam die Frage auf: „Warum wohnt ihr noch nicht hier?“ Da haben wir aus dem Bauch heraus gesagt: „Wartet ab, in 10 Jahren sind wir hier!“ Wer konnte ahnen, dass diese lapidare Aussage wahr wird?
Das große Abenteuer-Gen fehlt mir eigentlich. Ich bin zu sehr in meiner Erziehung gefangen. Auf das Abenteuer Lanzarote habe ich so richtig Bock! Ich zähle die Tage, bis es endlich soweit ist und ich morgens nach dem Aufstehen gut gelaunt das Fenster öffne und rufe: Hallo Leben, da bin ich! 

Das soll es gewesen sein? NEIN!

Irgendwie spürte ich, dass da mehr sein muss. Das kann nicht alles sein? Sicher, der Job hat mir das Leben ermöglicht, welches ich führe. Aber ist das genug? Im Urlaub auf Lanzarote habe ich gemerkt, dass die Leute viel entspannter sind. Frei nach dem Motto „Es ergibt sich immer irgendetwas“.  Mit jedem Urlaub verfestigte sich dieses Gefühl. Was mir dort so sehr gefällt ist, dass man nicht anhand seines Jobs beurteilt wird. In Deutschland wird beim Kennenlernen als erstes gefragt „Was machst du beruflich?“. Das ist in Spanien ganz anders. Irgendwann kommt mal diese Frage. Es ist aber nicht wichtig, was du machst. Ebenso gibt es keine Wertigkeit bei den Berufen. Ist man Putzfrau, ist das toll. Ist man Hotelmanager, ist das toll. 

Ein Entschluss der mein ganzes Leben verändern wird

Irgendwann habe ich den Entschluss gefasst: Ja, hier will ich leben!  Ganz so einfach, wie im TV in einschlägigen Sendungen dargestellt, wollte ich es mir nicht machen. Vieles muss geklärt und organisiert werden. Und diese Liste wird mit jedem neuen Tag länger. Aber wenn man es nicht angeht, wird nichts draus! Ich habe den Job gekündigt. Jetzt habe ich die Zeit und die Muße das Projekt „Auswandern nach Lanzarote“ in Ruhe anzugehen.
Ich bin mir sicher, wenn ich es jetzt nicht umsetze, bereue ich es in meinem späteren Leben!

Erfahrt mehr über unser Projekt „Auswanderung nach Lanzarote“ hier: Über uns


Kommentare

18 Antworten zu „Vom Durchschnittsmenschen zum Abenteuer Auswandern“

  1. Liebe Susanne, mutig und einfach wunderbar. Fass das Glück bei den Füßen…. Bis bald

    1. Liebe Uli, vielen Dank für deinen tollen Kommentar. Das werde ich tun! Wir sehen uns! Susanne

      1. Hallo ihr beiden, wir sind eine dreiköpfige Familie und überlegen auch aus Deutschland auszuwandern. Leider ist das Leben hier, unserer Meinung nach, immer komplizierter und weniger lohnenswerter geworden. Mich würde interessieren, was es dort für Möglichkeiten gibt als Ingenieur der Fahrzeugtechnik zu arbeiten. Ist gleichzusetzen mit dem Maschinenbauing.. Gibt es dort Industrie? Wo sollte man sich am besten auf Lanzarote während eines Urlaubs Informationen sammeln?
        Ich drücke Euch ganz fest die Daumen und hoffe, dass euer Plan aufgeht!

        1. Hallo Hassan,

          uns drängt sich der gleiche Eindruck auf. Man darf natürlich nicht dem Irrtum unterliegen, dass es auf Lanzarote nur Happy-Life gibt. Ganz im Gegenteil. Um auf der Insel einen ähnlichen Verdienst wie in Deutschland zu erreichen, muss in der Regel, wesentlich härter gearbeitet werden. Dafür wirst du aber mit schönen Wetter, besserem Essen und entspannteren Menschen belohnt.

          Schwerindustrie gibt es auf der Insel eigentlich keine. Ganz besonders im Maschinenbau gibt es eher wenige Firmen die konstruktive Arbeiten leisten. Im Baubereich, Schiffsbau vielleicht. Vielleicht stellst du die Frage einfach mal in der Facebook-Gruppe: Lanzarote hier hilft man sich?

          Unser Plan sieht ja keine Beschäftigung mehr vor. Generell ist die Arbeitslosigkeit auf den Kanaren aber sehr hoch. Ganz besonders jetzt, durch die Pandemie bedingt. Es ist auch nicht so, dass die Conejeros nur auf uns warten. Die Frage ist vielleicht auch: Musst du unbedingt als Ingenieur arbeiten? Vielleicht macht dir auch was anderes viel mehr Spaß?

          Unser Tipp: Wenn du einen Umzug planst, solltest du Kapital für mindestens 1 Jahr haben. Grundkenntnisse in der Sprache sind auch hilfreich. Die Bürokratie ist auf Lanzarote nicht weniger als in Deutschland. Unserer Erfahrung nach aber sehr lösungsorientiert.

          Location zum Leben ist nicht so einfach zu beantworten. Wir haben uns bewußt für Arrecife entschieden. Hier pulsiert das Leben und man kann alles fußläufig erreichen. Wenn du eher Ruhe und Abgeschiedenheit suchst, bist du hier falsch. Touristenorte sind halt Touristenorte. Costa Tequise hätten wir auch schön gefunden. In Mala, Haria und Tias leben relativ viel Deutsche.

          Wir haben seit über 15 Jahren haben wir unserer Urlaube auf der Insel verbracht. Wir sind dann letztendlich in der Hauptstadt hängen geblieben. Unser Tipp: Schaut euch einige Ecken an und entscheidet dann.

          Viele Grüße

          Michael & Susanne

      2. Avatar von Christine Schaich
        Christine Schaich

        Klasse! Eure Idee und die Umsetzung. Ich bin aktuell bei Schritt 3. Hauskauf, Ende Januar ist Notartermin. Ursprünglicher Plan: Als Ferienwohnung vermieten uns selbst nützen und bei Rentenbeginn umsiedeln. Nun habe ich durch Zufall auch ein Jobangebot erhalten. Mein Bauch kribbelt ständig, da ich etwas Angst vor dem völligen Schritt habe…warum auch immer. Werde wohl noch einige Wochen in mich gehen müssen um die Entscheidung zu treffen. Liebe Grüße Christine

        1. Hallo Christine,
          was hält dich noch zurück? Ein Jobangebot hier auf Lanzarote und einen Notartermin in der Tasche zu haben, das ist wie ein sechser im Lotto!
          Aber Spaß beiseite. Ein solcher Schritt will gut überlegt sein. Das dein Bauch kribbelt ist völlig normal. So eine Entscheidung trifft man nicht alle Tage. Wir haben auch lange hin und her überlegt und nach einem Jahr hier auf Lanzarote können wir sagen, dass wir nichts bereuen. Im Gegenteil: Wir fragen uns öfters, warum wir diesen Schritt nicht eher gegangen sind.
          Wir hoffen, dass dich unser Blog bei der Entscheidung ein wenig unterstützen kann.

          Liebe Grüße
          Susanne

  2. Avatar von Maurice
    Maurice

    Hallo Susanne, das ist ein sehr gut formulierter Text der Spaß macht zu lesen.
    Wäre es denkbar für dich, ein wenig über die andere Seite mitzuteilen?
    Meine Frau und ich wollen Deutschland unbedingt verlassen, Lanzarote besuchen wir sehr oft. Ich empfinde es dort wie mein zu Hause und in Deutschland leider wie bei Fremden, bei denen man nicht gerne übernachtet.
    Meine Frage wäre wie es zum Beispiel mit den Sozialabgaben geregelt ist, ob man grundsätzlich festen Wohnsitz (Mietwohnung) auf Lanzarote bekommt und wie es beispielsweise mit den Nebenkosten für eine Wohnung geregelt ist?
    Es wäre wunderbar darüber mehr zu erfahren, das Fernweh wird von Tag zu Tag immer stärker und grundsätzlich hält uns nichts mehr hier. Viele Grüße

    1. Hallo Maurice,

      das werden wir in jedem Fall noch in einem oder mehreren Beiträgen ausführlich behandeln. Mieten auf Lanzarote ist eher schwierig. Günstiger Wohnraum ist rar. Die meisten freien Wohnungen wurden vor Corona als Ferienwohnungen vermietet. Das führte zu einer Verknappung an bezahlbaren Wohnraum. Als FeWo konnte man locker das doppelte an Miete verlangen. Aktuell entspannt sich das ein wenig und viele versuchen die Wohnungen wieder längerfristig zu vermieten.

      Nebenkosten ist wie in Deutschland. Du hast ganz normale Verträge mit den Wasserwerken, Strom, Wasser, Telefon, usw.
      Heizung entfällt 🙂

      Die Nebenkosten sind etwas niedriger als hier aber auf ähnlichem Niveau (circa 15 % niedriger)

      Als EU-Bürger kannst du grundsätzlich problemlos anmieten. Das wichtigste ist eine N.I.E (Steuernummer) ohne die geht gar nichts. Bankkonto brauchst du auch.

      Wenn du eine Arbeit aufnimmst, wirst du über den Arbeitgeber sozialversichert. Die Beiträge sind wesentlich niedriger. Der Lohn allerdings auch.

      Solltest du nicht arbeiten wollen, musst du nachweisen, dass du dem Staat nicht auf der Tasche liegst. (Ich glaube das waren 12.500 Euro für einen Drei-Personen-Haushalt).

      Scheinbar ist es so, dass du ohne Job, dich erstmal privat krankenversichern musst. Die Kosten belaufen sich auf circa 200 Euro für zwei Personen (DKV España).

      Es gilt auch vieles hier zu beachten. Wir werden das nach und nach im Blog aufarbeiten.

      Liege Grüße

      Michael

      1. Avatar von Scrubby

        12.500€ für einen 3 Personen Haushalt (Kauf?)
        Nebenkosten + Versicherungen?
        Ich würde gerne mehr erfahren !
        Bis zur Rente hab ich noch 17 j.😎

        1. Hallo Scrubby,

          die 12.500 ist die Grenze aber der du eine Überweisung ins Ausland anmelden musst. Das hat noch nichts mit den Versicherungen usw. zu tun. Hier geht es nur darum welchen Betrag du von deiner Bank hier in Deutschland zu deiner Bank in Spanien überweisen kannst. Geldwäsche ist hier das Thema.

          !7 Jahre? Das ist ja noch ein wenig hin. Bis dahin können sich noch viele Dinge ändern. Was möchtest du genau wissen? Wir werden nach und nach auf alle Dinge hier im Blogg und auf unserem YT-Channel eingehen.

          Viele Grüße

          Michael

  3. […] und mitten in einem großen, tollen Garten liegend, mit eigenem Pool. Ja, wir auch. Aber wie Susanne schon schrieb: Du bekommst was du bezahlst. Grundsätzlich kostet ein Haus mehr in der Anschaffung […]

  4. Hallo, mich würde interessieren warum gerade Lanzarote und nicht Teneriffa oder Gran Canaria wie die meisten oder evtl. Fuerte? Ist das Leben auf den kleineren Inseln schwieriger, einsamer und man hat da weniger Möglichkeiten? LG Tom

    1. Hallo Tom,

      entschuldige die späte Antwort. Wir waren auf der Fähre unterwegs in unsere neue Heimat. Wahrscheinlich können wir dir gar keinen echten Grund sagen. Wir sind einfach auf der Insel hängen geblieben. Die Menschen, Arrecife und der Charco haben uns quasi sofort abgeholt. Ein Gefühl das andere Inseln einfach nicht vermittelt haben. Viele haben nicht verstanden wieso wir in die Hauptstadt gezogen sind. Aber wir gehen keine 200 Meter und sind mitten im Leben. Ein wenig erinnert uns Arrecife an Moers in seinen besten Zeiten. Die Menschen feierten, waren stolz darauf kleinste Großstadt Deutschlands zu sein und an jeder Ecke wurde etwas gebaut oder geplant. Seit Ende der 80er, Mitte der 90er ging es dann in jeder Beziehung (vielleicht auch nur gefühlt) bergab.

      Bei den anderen Inseln hatten wir nie das Feeling wie auf Lanzarote und das war wahrscheinlich der ausschlaggebende Punkt: Es fühlt sich wie “Zuhause” an.

      Einsam? Mhmm, Einsam ist man aus unserer Erfahrung immer dann, wenn man sich selbst dafür entscheidet. Die Menschen sind hier wesentlich offener als in Deutschland. Wir haben uns bewußt für KEINE Enklave entschieden. Einfach um einen höheren Integrationsdruck zu haben. Wir wollen nicht wieder von schlecht gelaunten und alles schlecht redenden Deutschen umgeben sein. Wir hoffen auf eine gesunde Mischung.

      Das Motto unserer Freunde hier: “Es ergibt sich immer etwas”, wollen wir künftig leben. Und bis jetzt hat sich das auch bestätigt. Jedes Problem und Hindernisse hat sich in Wohlgefallen aufgelöst. Auch das ist eine Einstellung, die wir so auf anderen Inseln nicht erlebt haben.

      Wenn du noch arbeiten musst, dann ist es auf den größeren Inseln sicherlich einfacher. Aber jedem sollte bewußt sein, dass die Spanier nicht auf uns warten. Mit Corona haben viele Firmen umgedacht und lassen zunehmend auch Remote Work zu. Das ist glaube ich der beste Weg, um hier arbeitend Fuß zu fassen.

      Viele Grüße

      Michael

  5. Avatar von Ralph Theobald
    Ralph Theobald

    Hallo, ich plane genau das was Sie hinter sich haben und suche eine 1 bis max 2 Zimmer Wohnung zur Miete. Die Lage sollte nicht unbedingt in einem Stadtzentrum liegen. Ich plane gerade eine Inforeise nach Lanzarote in den Herbstmonaten
    um mir die Sache vor Ort anzuschauen. Ich wäre Ihnen dankbar wenn Sie mir die Vorgehensweise schildern könnten, ich bin 56Jahre alleinstehend und schon in Rente aber egal wo ich meine Ruhe finden werde bin ich mir sicher das ich aus Deutschlandweg weg will.

    LG Ralph Theobald

    1. Hallo Ralph,

      wir haben ungefähr 20-30 Urlaube auf Lanzarote verbracht. Danach stand unser Entschluss fest. Die Frage wo du wohnen willst hängt natürlich stark von deinem persönlichen Gusto ab. Wenn du absolute Ruhe genießen willst, bist du in Arrecife sicherlich nicht gut aufgehoben. Auch die Touristenorte Puerto del Carmen, Costa Teguise und Playa Blanca sind eher lebhaft. Natürlich gibt es dort auch ruhige Ecken. In Verbindung mit Mietobjekt, könnte es aber schwierig werden. Wir haben uns für Arrecife entschieden, um nicht auf ein Auto angewiesen zu sein. Auch der Charco de St. Gines hat uns mit seinen reichhaltigen Angebot in seinen Bann gezogen. Nach runden zwei Monaten sind wir absolut sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Auch die Schwiegereltern mit über 80 Jahren fühlen sich hier pudelwohl.
      Unser Tipp: Schau dir die Insel gut an. Verbringe in jedem Ort einige Zeit und entscheide dich dann. Als Plattformen für die Immobiliensuche bieten sich https://www.idealista.com und https://www.fotocasa.es/es/ an. Es gibt auch eine Facebookgruppe rund um das Thema “mieten”: https://www.facebook.com/groups/563652753765732

      Wenn du schon Rentner bist, ist es wirklich sehr einfach. Im Prinzip meldest du dich in Deutschland ab und hier an. Es gibt wenig zu beachten. Bei der Krankenversicherung benötigst du das S1 Formular. Anmeldung hier kannst du alleine machen. Davon würden wir aber abraten. Wir haben uns professionelle Hilfe geholt und können nur bestes berichten. An keiner Stelle wurden uns Steine in den Weg gelegt. Gerne geben wir hier den Kontakt weiter.

      Ansonsten stehen wir dir gerne auch bei einem Vino zur Verfügung.

      Viele Grüße

      Michael

  6. Hallo Ulrike,

    hier arbeiten wird wahrscheinlich sehr schwierig. Die Folgen von Corona sind noch nicht überwunden. Hinzu kommt die generelle hohe Arbeitslosigkeit auf den Kanaren. Wenn ihr hier arbeiten müsst, würden wir als zwingende Voraussetzung gute Spanischkentnisse sehen. Alles andere findet sich. Die N.I.E ist noch das kleinste Problem. Wir haben alles mit einer Gestorin gemacht. Das spart Zeit und Nerven. Die N.I.E kannst du natürlich auch selbst beantragen. Dafür brauchst du einen Termin bei der Policía Nacional (allerdings haben wir gehört, dass es nur noch über Gestoren geht). Wenn dann aber Fragen auftauchen und du kannst kein Spanisch, endet es hier auch schon. Gleiches gilt für die Anmeldung im Sozialsystem. Unsere klare Empfehlung ist es, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Du kannst hier 10 Leute fragen und bekommst 10 Unterschiedliche Antworten und am Ende ist die richtige nicht dabei.

    Aber wie wir hier sagen: Es ergibt sich immer etwas.

    Was wir tun würden: In Deutschland den Job kündigen, das Arbeitslosengeld I könnt ihr immer für 3 Monate mit nach Spanien nehmen. In Ausnahmefällen sogar bis zu 6 Monate. Das heißt, ihr könntet hier 6 Monate überbrücken. Ihr müsstet euch natürlich beim Arbeitsamt anmelden und für eine Jobvermittlung zur Verfügung stehen. Eventuell könnt ihr sogar Kurse besuchen. Aber auch hier wieder: Mit Hilfe viel einfacher.

    Mietwohnung ist ebenfalls nicht einfach hier. Der Mietmarkt ist schwierig. Günstiger Wohnraum eher selten. Wir würden empfehlen, wenigstens für 4-8 Wochen eine Ferienwohnung zu kalkulieren und sich hier vor Ort massiv um eine Wohnung zu bemühen. Eventuell ist es etwas außerhalb der Stadt und Touristenzentren einfacher. Dann taucht natürlich die Frage der Mobilität auf. Die Busverbindungen sind zu den großen Orten recht gut und günstig.

    Vielleicht noch als Tipp: Du schreibst, dass du 63 bist. Wenn du/ihr mindestens 35 Beitragsjahre in der gesetzlichen Rentenversicherung zusammen habt, könnt ihr theoretisch schon mit diesem Alter in Rente gehen. Natürlich habt ihr dabei 14,4 % Abzug. Dafür bekommt ihr schon 4 Jahre früher Rente. Bis diese Rechnung kippt müsst ihr über 90 werden. Dann erst rechnet sich der spätere Renteneintritt. Dazu wird es auch noch ein Video von uns geben. Das nur mal so als Idee. Hinzu kommt, dass eure Rente mit früherem Rentenbeginn geringer besteuert wird und der Realverlust so niedriger ausfällt. Wahrscheinlich circa 10 %. Krankenversicherung und Medikamentenzuzahlung fallen hier dann weg. Je nach eurem Gesundheitszustand kann das ein Argument sein. Da gibt es aber auch einige Feinheiten zu beachten.

    Es ist schon komplex. Insbesondere wenn ihr hier noch Arbeiten müsst. Als Rentner benötigt ihr im Prinzip nur ein S1-Formular der Krankenkasse, einen Personalausweis und eine Abmeldebescheinigung aus Deutschland. Fertig.

    Wir können gerne telefonieren. Das ist dann wesentlich einfacher. Wir schicken euch unsere Telefonnummer.

    Viele Grüße

    Michael & Susanne

  7. Hallo an alle,
    ich liebe Lanzarote ebenfalls und fühle mich mehr und mehr in Deutschland unwohl.
    Mich würde interessieren wie Ihr (die Lanzarote Bewohner) die Möglichkeit erachtet als selbstständiger Raumausstatter “zu überleben”. Am liebsten natürlich mit Produkten Made in Germany. Spr. Gardinen, Bodenbeläge und vor allem Sonnenschutzprodukte wie Markisen, Sonnensegel etc.
    Vielen Dank.

    1. Hallo Andre,
      wir sind aus Deutschland ausgewandert, weil wir uns dort auch nicht mehr wohl gefühlt haben.
      Mit “Überlebenschancen” als Raumausstatter kennen wir uns nicht so aus. Wir denken aber, dass hier das gleiche, wie in DE, gilt. Du solltest dich genauso in dein Business “reinknien”, wie in DE. Du musst mit deinem Angebot und deiner Leistung herausstechen. Auf Lanzarote gibt es rund 2.000 Deutsche. Bei den meisten Spaniern ist der Qualitätsgedanke (und damit vielleicht auch der höhere Preis) nicht ausschlaggebend. Wenn hier Wohnungen vermietet werden, werden diese möbliert oder teilmöbliert vermietet. Meist ist in den Verträgen auch penibel genau aufgelistet, was man als Mieter nicht darf; wie z.B. Löcher in die Wände bohren, oder Nägel in die Wände hauen.
      Der Sonnenschutz für außen muss neben der UV-Beständigkeit auch mit der salzhaltigen Luft zurecht kommen können. Dazu gehört natürlich auch das Befestigungsmaterial.
      Es werden hier einige neue Wohnhäuser gebaut. Da hätte man vielleicht noch die Möglichkeit, sich zu etablieren. Aber wie heißt es so schön: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!

      Viele Grüße von unserer Lieblingsinsel!

      Susanne

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